Die Behandlung des Dickdarmkrebses ist heute in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich. Viele Betroffene können geheilt werden. Auch Patienten, deren Krankheit fortgeschritten ist, kann über lange Jahre geholfen werden, das Leiden wird in eine chronische Krankheit überführt. Diese Erfolge sind Frucht einer langjährigen Bemühung vieler Wissenschaftler und Ärzte, wobei die Deutsche Universitätsmedizin in Verbindung mit den zertifizierten Darmzentren dabei eine hervorragende Rolle spielt.

Die Teilnahme an Studien, die die Erforschung der Ursachen des Dickdarmkrebses zum Gegenstand haben und die Verbesserung der Therapie ist Merkmal eines qualifizierten Darmzentrums. Untersuchungen haben gezeigt, wenn Menschen im Rahmen von Studien behandelt werden, werden sie intensiver betreut und die Behandlungsergebnisse sind meist überdurchschnittlich erfolgreich.

Das Offenbacher DarmCentrum nimmt derzeit an folgenden Studien teil.

1. „EDIUM“-Studie

  • Diese Studie richtet sich an alle Patienten mit einem neu diagnostizierten Tumor im Dickdarm. Es geht darum zu prüfen, wie die Menschen die Therapie vertragen. Es handelt sich um eine reine Interview-Studie. Alle Patientinnen und Patienten werden gebeten, die Fragen zu beantworten. Denn es geht nicht darum Ziele zu erreichen, die vielleicht den Ärzten nahe liegen, es geht vielmehr darum, dass die Menschen sich mit und nach einer Behandlung besser fühlen und besser leben können. Ob dies gelingt, wird in der Studie geprüft. Eine Intervention als Therapie erfolgt nicht.

2. Studie „ARO, CAO, AIO 18.2: Mastdarmtumore“

In einer Zusammenarbeit mehrerer Fachgesellschaften wird geprüft, ob nicht eine Strahlentherapie bei nur begrenzten Tumoren des Mastdarmes auch unterlassen werden kann. Vieles spricht dafür, dass eine Chemotherapie genügt. Dafür spricht vieles. Fraglich ist jedoch, wie die Chemotherapie am besten verabreicht werden soll. Dies wird in der Studie geprüft. Geeignet ist die Studie für Patienten mit Mastdarmtumor, der noch nicht sehr weit verbreitet ist.

3. „iDA“-Studie

Wir kooperieren hier mit einem Forschungsprojekt des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Durch innovative Testverfahren wird angestrebt, die Diagnose von Darmkrebs zu verbessern. Alle Patienten mit einem neu diagnostizierten Dickdarmtumor kommen in Frage. Es wird nicht therapiert, es werden Blutproben und Stuhlproben analysiert. Ziel ist es Marker zu erkennen, die Hinweise auf einen Krebs geben können. Das könnte die Diagnostik in Zukunft vereinfachen.

4. Geplante Studie

Die Teilnahme an einer weiteren Studie zur Optimierung der Behandlung des Mastdarmtumors ist vorgesehen. Fragen Sie gegebenenfalls im Sekretariat Medizinische Klinik I nach.

Fragen zu allen diesen Studien beantworten Ihnen Ihre behandelnden Ärzte aus dem DarmCentrum gerne. Wir werden einzelne Betroffene, die zur Teilnahme an einer Studie geeignet sind, auch gezielt ansprechen. Voraussetzung zur Teilnahme ist immer Ihre Zustimmung nach informierter Überlegung.

Dr. J. Ries

Leiter Offenbacher DarmCentrum